Mittwoch, 27. Februar 2019

Bitte keine fremden Katzen füttern

Es ist ganz normal, dass Freigänger im Winter rundlicher sind als im Sommer. Sie futtern sich das zum Winterbeginn an und verlieren es im Frühjahr auch wieder. 

Unser Streuner Simon verbringt nun schon den dritten Winter bei uns. Der Streuner lebt nur draußen, er will nicht rein. Er ist im Winter rund und hat im Sommer eine gute Figur. Aber noch nie war er so dick wie dieses Jahr! Er hat im Garten ein eigenes Zimmer, damit er es sicher und warm hat. Inzwischen bleibt er in seiner Katzenklappe stecken und kann sich nur noch mit großer Mühe durchzwängen. Das sieht lustig aus, ist es aber nicht! Gefüttert wird er wie immer, davon kann er unmöglich so viel Gewicht zugelegt haben.

Vielleicht sind es "die Nüsschen". Er knabbert zu gerne die Erdnüsse, die eigentlich für die Vögel im Garten liegen. Es ist möglich, dass er auch anderswo Vogelhäuser plündert, er liebt Nüsse. 

Es kann aber auch sein, dass er noch eine andere Futterstelle für sich entdeckt hat. Das wäre gar nicht gut.

Bitte, bitte, bitte füttern Sie keine fremden Katzen!

Sie werden sonst so rund wie unser Streuner Simon derzeit. Das tut ihnen nicht gut. Und der Besitzer macht sich große Sorgen, weil sie zuhause nicht zum Essen auftauchen. Oder weil sie das gewohnte Futter stehen lassen. Oder weil sie immer dicker werden obwohl am Futter nichts verändert wurde. Manche Katzen haben auch Krankheiten, die man ihnen nicht ansieht und müssen ein spezielles Futter essen. Falsches Futter kann dann durchaus den Behandlungserfolg gefährden oder für die Katze sehr schädlich sein. Oder sie haben Allergien oder andere Unverträglichkeiten.

Wenn Sie nun eine fremde Katze füttern (ja, sie können sehr charmant und hartnäckig darauf hinweisen, dass sie kurz vor dem Verhungern sind), ist das für die Katze und deren Besitzer problematisch. Die Katze futtert natürlich gerne alles, was ihr gut schmeckt und macht es sich vielleicht woanders auch ganz gemütlich. Es liegt sich auch gut auf fremden Sofas. Aber in ihrem eigentlichen zuhause wird sie schwer vermisst und jemand macht sich große Sorgen. Als Besitzer ist man machtlos gegen das Anfüttern von Katzen!

Wir sehen das selbst dieses Jahr bei unserem Simon und ich höre es auch immer wieder von Gästen, die von Nachbarn mit Futter und Leckereien angelockt werden. Wenn Sie also die Nachbarskatze füttern möchten, dann sprechen Sie das bitte mit dem Besitzer ab. Es ist sonst für die Katze vielleicht gar nicht so gut wie Sie es gemeint haben und dem Besitzer gegenüber unfair.

Manchmal kommt auch ein echter Streuner vorbei, so wie unser Simon. Meistens sieht man ihnen das auch an, sie sind nicht sonderlich gepflegt. Simon hatte ziemlich verdrecktes, klebriges Fell und Ungeziefer. Wir haben über mehrere Wochen herum gefragt, ob jemand seinen Besitzer kennt. Er war weder gechipt (den Chip kann jeder Tierarzt auslesen) noch tätowiert und auch nicht kastriert und schon ca 4-5 Jahre alt. Nach einem halben Jahr (er hat zwar nie Futter bei uns bekommen, bliebt aber trotzdem hartnäckig da) haben wir aufgegeben und den Kater kastrieren, entwurmen, entflohen, chipen und impfen lassen - seitdem lebt er in unserem Garten und wird auch gefüttert. Er streunt noch regelmäßig umher, kommt aber immer wieder zurück. Nur diesen Winter....da erscheint er (für ihn wirklich ungewöhnlich) öfter mal nicht zu seinen Mahlzeiten und wir machen uns Sorgen.

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